26.08.2019, Bad Zurzach
Karl Engesser war 37 Jahre lang und bis Ende 2018 im Stiftungsrat der Emil BurkhardtStiftung (EBS) tätig. Befragt zu seinem besten Entscheid in dieser Funktion, antwortet er im Jahresbericht 2018: «Der Beschluss zum Neubau. Das ist mit Abstand der markanteste und bedeutungsvollste Entscheid in der Geschichte der Stiftung.» Wer am Samstag oder am Sonntag die Chance nutzte und reinschaute an einem der «Tage der offenen Tür» im neuen «Generationenhaus», der kann Karl Engesser eigentlich nur beipflichten: So teuer und wegweisend der Entscheid zum Neubau war, so richtig und bedeutungsvoll war er vermutlich auch. Denn: Mit dem «Generationenhaus» katapultiert sich der «Pfauen» ins nächste Zeitalter. Die Institution, die mit seinen Mitarbeitern und Bewohnenden in wenigen Tagen ins «Zentrum im Zentrum» umzieht, wird dort ein Haus übernehmen, das den Vergleich mit den modernsten Einrichtungen dieser Art nicht zu scheuen braucht. Und es ist sicher auch kein Zufall, dass im «Pfauen» künftig nicht mehr von Altersund Pflegeheim gesprochen wird, sondern zeitgemässer von einem «Zentrum für Pflege und Betreuung». Die Geschäftsführung des neuen Hauses besteht aus einem Dreiergremium, neben «Administration und Finanzen» und «Pflege» trägt jemand neu auch die Verantwortung für «Hotellerie und Betreuung». Wenn das keine Ansage ist.
»Ah» und «Oh» am Besichtigungstag
Am Samstag wurde das Team des neuen Pfauen regelrecht überrannt von den Besuchern. Es war der Tag des Drehorgeltreffens, viel Volk war unterwegs und mit der Öffnung der Tür strömten auf einen Schlag 150 Personen ins Haus. Allein am Samstag gab die Küche gegen 800 Portionen Hörnli & Ghackets herraus. Das altersdurchmischte Publikum schwärmte dann aus in alle Richtungen, besichtigte unter der Führung des PfauenTeams die Wohnungen mit Pflege, die Pflegezimmer und die Demenzabteilung in den oberen Stockwerken und im Hochparterre. Oder sie besuchten die neuen Räumlichkeiten der Kita Chestenebaum oder den Aktivierungsraum im Untergeschoss. Manche liessen es sich nicht nehmen, sich einen neuen Haarschnitt verpassen zu lassen im hauseigenen CoiffeurSalon. Die Stockwerke tragen Namen aus der Region: «Chilebückli», «Rappenschnabel» oder «Rhytalblick». Und in der Region verankert sein soll auch das künftige Zentrum für Pflege und Betreuung. Die Umgebung ist offen gestaltet, die Grenzen werden fliessend sein, eine Durchmischung von Bewohnern des Zentrums und der übrigen Bevölkerung ist unbedingt erwünscht. Darum auch die für die Öffentlichkeit offenstehenden Angebote im Zentrum wie Bistro oder Coiffeur. Wer sich am Samstag und Sonntag unter den Besuchern umhörte, der bekam nur positive Echos zu hören. Zwar scheint die dunkelbraune Aussenfassade des Zentrums noch immer zu beschäftigen, die innere Ausstattung des Zentrums aber ist topmodern und schien die Besucher zu überzeugen. In Bad Zurzach wurde augenscheinlich, dass zeitgemässe Pflege bereits mit der Infrastruktur und Raumgestaltung beginnt. Mehr als einmal war an diesem Wochenende zu hören: «Hier wurde aber wirklich an alles gedacht» oder «das ist schmuck, wir sind beeindruckt». Gute Vorzeichen für eine vielversprechende Zukunft dieses neuen Hauses im Herzen von Bad Zurzach.